Denkmal

Es gibt immer noch viel zu tun am und im Pumpenhaus aber es findet sich endlich wieder Zeit für andere Dinge, z.B. einen Besuch in der Stadtbücherei Heidelberg. Dort steht das zweibändige Werk „Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Stadtkreis Heidelberg“
der Reihe „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland“. Auf Seite 2858 gibt es einen bebilderten Eintrag zu unserem Pumpenhaus.

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Eine schöne und informative Beschreibung, die, was die Darstellung der Brunnennutzung angeht, noch um folgende Information ergänzt werden sollte: Der Brunnen diente zur Wasserversorgung der Dampflokomotiven und war zudem angeschlossen an den Brauchwasserring des Güter- und Rangierbahnhofs. Eine Rohrleitung führte bis zum Wasserturm, der zwischen Bahnbetriebswerk und dem Hauptbahnhof Heidelberg steht.

Diese Wasserleitung erklärt, warum auch nach 1955 (letzter Regeleinsatz von Damfloks in Heidelberg) das Pumpenhaus in Betrieb war.

Quellenangabe: Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Stadtkreis Heidelberg,
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg.
2 Bände, 1220 Seiten und zahlr. farbige Abbildungen, Pläne.
ISBN 978-3-7995-0426-3, Jan-Thorbecke-Verlag Ostfildern.

Anziehungskraft

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Nach einem Tipp aus dem Brunnenbau-Forum, haben wir mithilfe von Magneten die Stahlrohre aus dem Brunnenschacht gefischt. Zum Einsatz kamen drei Magnete, die wir zuvor aus alten Festplatten ausgebaut hatten.

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Die Leiter, die im Brunnen lag, haben wir mit einem Anker zu packen bekommen und herausgezogen. Für die schwimmenden Gegegnstände (Holz, Glühlampe u.ä.) kam ein Senknetz aus dem Anglerbedarf zum Einsatz.

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Jetzt können wir versuchen, mit unserer Schmutzwasserpumpe die Ablagerungen auf dem Zwischenboden „abzusaugen“. Wir sind zuversichtlich, dass wir den Brunnen wieder angemessen sauber bekommen und sind danklbar für all die guten Tipps und Anregungen von freundlichen Menschen, die sich mit uns den Kopf zerbrechen.

Kühles Nass

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Bei diesen hohen Außentemperaturen bietet es sich geradezu an, die Arbeiten in den den Schacht mit seinen konstanten 16 Grad Celsius zu verlegen. Wir haben ein System aus zwei Pumpen gebaut und so das alte, modrige Wasser aus dem Brunnenschacht gepumpt. Die Herausforderung bestand darin, ca. 17 Meter Höhenunterschied zu überwinden, was kaum eine Schmutzwasserpumpe alleine schafft.

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Eigentlich hatten wir gedacht, dass der Wasserstand sich verringern würde, wir den Brunnen somit einmal leerpumpen könnten und dann mit Kletterausrüstung die Leiter, die Glühlampe und andere größere Fremdkörper aufsammeln könnten. Dann wollten wir abwarten und prüfen, ob der Brunnen überhaupt noch aktiv ist und Wasser nachläuft. Nach 5 Stunden und ca. 15.000 Litern Wasser haben wir diese Idee verworfen. Der Brunnen hatte keine sichtbare Veränderung des Wasserstands. Damit ist aber auch die gute Nachricht verbunden, dass der Brunnen nicht verockert ist sondern reichlich frisches Wasser nachläuft. Zudem ist es uns gelungen, durch das Abpumpen der oberen Wasserschichten, Schwebteilchen und flüssige Verunreinigungen rauszupumpen. Nun ist das Wasser wieder so klar, dass wir die Leiter und die Stelle der Schachtverjüngung mit bloßem Auge sehen können. Das Wasser riecht wieder frisch und wir werden bald eine Probe zur Analyse geben.

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Schaffen wie die Brunnenputzer

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Der aus dem süddeutschen Raum stammenden Redensart „Schaffen wie ein Brunnenputzer“ folgend, standen die letzen beiden Tage ganz im Zeichen der intensiven Reinigung unseres Pumpenschachts.

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Mit Markus Neumann und seinem Kollegen von mTS Neumann aus Kierspe, hatten wir zwei Topleute im Haus, die der alten türkisen Schwimmbadfarbe zu Leibe gerückt sind. Mit unermüdlicher Kraft und Ausdauer haben die beiden Handwerker den Schacht und die Wendeltreppe durch Sandstrahlen von ihren Farbschichten befreit.

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Danach musste der ganze zu Boden gefallene Sand in Eimern wieder aus dem Schacht geschleppt werden. Das Ergebnis des zweitägigen Einsatzes kann sich sehen lassen und wir sagen „Dankeschön“ ins schöne Sauerland für diesen kraftvollen Einsatz!

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Jetzt müssen wir uns gut überlegen, mit welchen Mitteln wir den Stahl der Treppe und die rauhe Ziegeloberfläche behandeln sollen.

Nachtrag: Ich hatte noch ein Video auf meinem iphone von der Aktion, dass ich vergessen hatte, bereitzustellen.

Schicht im Schacht

Heute haben wir den Pumpenschacht erkundet. Wer kann sich schon in seinen Keller abseilen?

Es wird eine Herausforderung werden, den ganzen Unrat und das Rohrgestänge ans Tageslicht zu befördern und den Schacht für die anstehenden Sanierungsarbeiten angemessen zu sichern. Die wichtigste Erkenntnis, die wir aus dem Untergrund mitgebracht haben: Die Treppe hält, was sie verspricht, aber mehr Spaß hat der Weg direkt die Wand hinab gemacht.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass wir heute zum ersten Mal am Pumpenhaus gegrillt haben. Bei 15º C und Sonnenschein ein feiner Hochgenuss.