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Baujahr 1914

Das Pumpenhaus wurde an der heute stillgelegten Bahnstrecke von
Kirchheim zum damaligen Güter- und Rangierbahnhof (heute Bahnstadt)
zur Wasserversorgung der Dampflokomotiven erbaut. Es war zudem an-
geschlossen an den Brauchwasserring des örtlichen Bahnbetriebs.
Eine Rohrleitung führte bis zum Wasserturm, der zwischen Bahnbetriebs-
werk und dem Hauptbahnhof Heidelberg steht.

Das Pumpenhaus wurde als Klinkerfachwerkbau mit Sandsteinsockel und
Krüppelwalmdach über winkelförmigem Grundriss errichtet. Mit diesen
ländlich anmutenden Bauformen, Fenstern bis in den Giebelbereich und
großen Toren, erinnert der Bau entsprechend den Idealen der Heimat-
schutzbewegung an ein aus Wohnteil und Ökonomie bestehendes
Bauernhaus.

Im Inneren dominierte ein von Grundwasser gespeister, über sieben Meter
tiefer und im Durchmesser vier Meter breiter Brunnenschacht mit Eisen-
wendeltreppe. Von hier beförderten Elektropumpen das Wasser zu den Loko-
motiven auf dem Bahndamm. Das Pumpenhaus ist damit ein frühes Bei-
spiel für die Verwendung von strom- statt dampfbetriebenen Pumpen bei
der Badischen Eisenbahn.

Quelle:  Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Stadtkreis Heidelberg, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, Ostfildern 2013.

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Sanierung 2012-2015

Das stark in Mitleidenschaft gezogene Fachwerk und der verwitterte und durch Insektenbefall geschädigte Dachstuhl wurden nach historischem Vorbild restauriert. Der Brunnenschacht und die Wendeltreppe wurden sandgestrahlt, die Transformatorenanlage abgebaut, danach Boden und Mauerwerk von Schad- und Giftstoffen befreit.

Das Pumpenhaus wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Das äußere Erscheinungsbild sollte weitestgehend erhalten bleiben. Zwei Gauben und eine neue Geschossdecke haben den Wohnraum vergrößert, ebenso eine Zwischendecke im Brunnenschacht.